Der richtige Umgang mit schwierigen Kollegen hilft Ihnen, Stress zu vermeiden und besser zu arbeiten. Es geht darum, klar zu sein und für sich einzustehen.
Umgang mit schwierigen Kollegen — Kurzüberblick
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Konfliktsicher handeln ohne Drama
- Person ≠ Problem: Verhalten benennen, nicht Charakter.
- De‑Eskalation zuerst: Atmen, Tempo raus, Ton ruhig – Fakten sammeln.
- Klar statt nett‑unklar: Kurze Sätze, eine Bitte, eine Deadline.
- Grenzen in ich‑Form: „Ich kann X nicht zusagen, solange Y ungeklärt ist.“
- Schriftlich sichern: Nach Gespräch 3 Bullets: Was · Wer · Bis wann.
- Kanäle wählen: Heikle Themen: 1:1 + Protokoll; hitzige Chats vermeiden.
- Verbündete & Vorgesetzte einbeziehen: Nur mit Beispielen & Lösungsvorschlag.
- „Nicht füttern“: Auf Provokation nicht springen; auf Sachziel zurückführen.
- Energie schützen: Prioritäten klären; nicht jede Schlacht schlagen.
- Dauerproblem → Prozess: Standards/Checklisten vereinbaren statt Einzelfall‑Diskussionen.
Ziel ist arbeitsfähig zu bleiben – nicht zu gewinnen.
Geschätzte Lesezeit: 6 Minuten
Ein Kollege bringt Sie immer wieder auf die Palme? Das Gefühl kennen viele Menschen. Der Umgang mit schwierigen Kollegen ist oft nicht leicht. Aber es gibt gute Wege, damit umzugehen. So bleibt Ihre Arbeit angenehmer.
Warum sind manche Kollegen schwierig?
Schwierige Kollegen gibt es in fast jedem Büro. Das kann viele Gründe haben. Manchmal sind es Missverständnisse. Oft stecken auch Stress oder persönliche Probleme dahinter.

In Deutschland berichten viele Arbeitnehmer von Konflikten am Arbeitsplatz. Eine Studie von Bitrix24.de zeigt Profi-Tipps auf, wie man damit umgehen kann. Solche Konflikte sind nicht nur schlecht für die Stimmung. Sie können auch krank machen und die Arbeit stören.
Es ist wichtig zu wissen: Sie sind nicht allein mit diesem Problem. Viele Firmen legen heute Wert darauf, dass Mitarbeiter gut miteinander auskommen. Fähigkeiten im Umgang mit anderen, sogenannte Soft Skills, sind sehr gefragt.
Erste Schritte: Was Sie selbst tun können
Bevor Sie mit einem schwierigen Kollegen sprechen, schauen Sie auf sich selbst.
- Denken Sie nach: Was genau stört Sie? Wann fühlen Sie sich besonders genervt? Wenn Sie Ihre eigenen Reaktionen verstehen, hilft das sehr.
- Bleiben Sie ruhig: Versuchen Sie, nicht sofort wütend zu werden. Atmen Sie tief durch. Eine ruhige Reaktion ist oft besser.
- Nicht persönlich nehmen: Oft meint der Kollege es nicht böse gegen Sie. Vielleicht hat er selbst gerade Stress.
Diese ersten Schritte helfen Ihnen, die Situation klarer zu sehen. So können Sie besser entscheiden, was Sie als Nächstes tun. Manchmal hilft es schon, die eigene Sichtweise ein wenig zu ändern.
- Eigene Anteile erkennen: Überlegen Sie, was genau Sie stört und warum. Manchmal hilft ein neuer Blickwinkel auf die Situation.
- Direktes Gespräch suchen: Sprechen Sie das Problem ruhig und sachlich an. Oft klären sich Missverständnisse schnell auf diese Weise.
- Hilfe holen, wenn nötig: Wenn Gespräche nicht helfen, ziehen Sie Vorgesetzte oder den Betriebsrat hinzu. Ihre Gesundheit ist wichtig.
Klare Kommunikation: Der Schlüssel im Umgang mit schwierigen Kollegen
Gutes Reden ist sehr wichtig beim Umgang mit schwierigen Kollegen. Sagen Sie klar und freundlich, was Sie stört. Aber hören Sie auch gut zu, was der andere sagt.
Hier ein paar Tipps für gute Gespräche:
- Sprechen Sie für sich: Nutzen Sie „Ich“-Sätze. Sagen Sie zum Beispiel: „Ich fühle mich gestört, wenn…“ statt „Sie machen immer…“.
- Bleiben Sie sachlich: Beschreiben Sie das Problem ohne Vorwürfe. Nennen Sie konkrete Beispiele.
- Zeigen Sie Grenzen: Sagen Sie deutlich, was für Sie nicht in Ordnung ist. Zum Beispiel: „Ich möchte nicht, dass wir so miteinander reden.“
- Suchen Sie Lösungen: Fragen Sie: „Wie können wir das besser machen?“ Gemeinsam eine Lösung zu finden, ist oft das Beste.
Viele Unternehmen bieten auch Kurse zum Thema Kommunikation an. Dort können Sie üben, wie man schwierige Gespräche gut führt. Es ist auch hilfreich, Stress am Arbeitsplatz aktiv anzugehen.
Ihr Plan für schwierige Gespräche
Wenn Reden nicht hilft: Weitere Möglichkeiten
Manchmal reichen Gespräche allein nicht aus. Was können Sie dann tun?

- Abstand halten: Wenn möglich, gehen Sie dem Kollegen etwas aus dem Weg.
- Unterstützung suchen: Sprechen Sie mit anderen Kollegen, denen Sie vertrauen. Vielleicht haben sie ähnliche Erfahrungen.
- Vorgesetzten informieren: Wenn das Verhalten eines Kollegen Ihre Arbeit stark stört oder unfair ist, sprechen Sie mit Ihrem Chef. Bereiten Sie sich gut auf dieses Gespräch vor. Notieren Sie Beispiele. Webinare zum Umgang mit schwierigen Kollegen können hier auch Tipps geben.
- Hilfe vom Betriebsrat: Auch der Betriebsrat kann bei Konflikten helfen. Er muss auf ein faires Arbeitsklima achten.
Denken Sie daran: Ihre Gesundheit ist wichtig. Niemand muss sich am Arbeitsplatz schlecht behandeln lassen. Es gibt Stellen, die bei Arbeitsplatzkonflikten Lösungen anbieten.
Psychische Belastung reduzieren
Der Umgang mit schwierigen Kollegen kann sehr anstrengend sein. Achten Sie gut auf sich.
- Stress abbauen: Finden Sie Wege, um nach der Arbeit abzuschalten. Sport, Hobbys oder Zeit mit Freunden können helfen.
- Achtsamkeit üben: Kleine Übungen zur Achtsamkeit können helfen, ruhiger zu werden. Das Forum Aktiv macht Gesund bietet hierzu Informationen.
- Professionelle Hilfe: Wenn der Stress zu groß wird, scheuen Sie sich nicht, professionelle Hilfe zu suchen. Ein Gespräch mit einem Therapeuten oder Coach kann sehr entlastend sein.
Ein gutes Arbeitsklima ist wichtig für Ihre Work-Life-Balance. Kümmern Sie sich aktiv darum.
Persönliche Erfahrung: Ein Beispiel aus der Praxis
Vor einiger Zeit hatte ich selbst mit einem schwierigen Kollegen zu tun. Er war oft laut, unterbrach andere im Meeting und schien meine Arbeit nicht ernst zu nehmen. Das hat mich richtig gestresst. Zuerst habe ich versucht, das zu ignorieren, aber es wurde nicht besser. Also habe ich die Tipps aus diesem Artikel ausprobiert.
Ich habe mir Zeit genommen, um zu verstehen, was mich genau stört. Es war nicht nur sein Verhalten, sondern auch, dass ich mich dadurch unsichtbar fühlte. Dann habe ich ein Gespräch gesucht. Ich habe ruhig gesagt: „Ich merke, dass ich mich in Meetings schwer einbringen kann, wenn du mich unterbrichst.“
Zu meiner Überraschung war er gar nicht böse, sondern hat sich entschuldigt. Er hatte gar nicht gemerkt, wie sein Verhalten auf mich wirkte.
Wir haben vereinbart, dass er mir mehr Raum gibt, und ich habe ihm auch zugehört, warum er so laut war – er wollte einfach nur gehört werden. Seitdem ist unser Umgang viel besser. Es war nicht immer einfach, aber das direkte Gespräch hat wirklich geholfen. Manchmal liegt die Lösung näher, als man denkt.
Fazit
Der Umgang mit schwierigen Kollegen ist eine Herausforderung. Aber Sie können lernen, damit besser klarzukommen. Denken Sie an sich, reden Sie klar und holen Sie sich Hilfe, wenn nötig. So schützen Sie Ihre Nerven und sorgen für einen besseren Arbeitsalltag.
Vertiefendes Gespräch zum Thema: Hören Sie unsere Experten-Diskussion
FAQ — Umgang mit schwierigen Kollegen
Kurz. Klar. Umsetzbar.
Bleib sachlich und ruhig. Such ein 1:1-Gespräch (15–30 Min.) mit klarem Ziel und Beispielen statt Vorwürfen. Nutze Ich-Botschaften und formuliere Erwartungen konkret (Was, bis wann, wie). Dokumentiere Absprachen in 3 Sätzen per Mail. Fokus auf Arbeitsergebnis, nicht auf Persönlichkeit.
Nutze die Ich-Formel: Wenn X passiert, brauche ich Y, deshalb mache ich Z. Sag „Nein“ freundlich und biete 1 Alternative (Zeitpunkt/Format). Wiederhole ruhig, wenn Druck kommt (Broken-Record-Technik). Halte Kernzeiten fest (z. B. Fokus 9–11 Uhr) und bestätige Grenzen kurz schriftlich.
Vorbereiten mit SBI: Situation, Verhalten, Wirkung. Beispiel in 2–3 Sätzen schildern, dann konkrete Bitte formulieren. Hör aktiv zu, fasse zusammen, einigt euch auf 1–2 nächste Schritte mit Termin. Nach 7 Tagen kurzes Check-in: Was klappt, was braucht Anpassung?
Subtext sichtbar machen: freundlich nachfragen, was genau gemeint ist. Erwartungen, Deadlines und Zuständigkeiten schriftlich klären. Keine Mind-Reading-Spiele – prüfe Fakten. Bleib konsequent bei Absprachen und eskaliere erst nach 2 gescheiterten Klärungsversuchen mit Belegen.
Wenn Verhalten trotz 2 Gesprächen/2 Wochen unverändert bleibt oder es um Mobbing, Diskriminierung, Drohungen oder Sicherheit geht. Sammle Daten: Datum, Fall, Wirkung, Belege. Schlage konkrete Lösungen vor (Mediation, klare Rollen, Prozessanpassung). Halte es sachlich und bleib bei Beobachtungen, nicht Motiven.
